Donnerstag, April 18, 2024

Saisonvorschau Los Angeles Rams 2017

Die letzte Lombardi Trophy:

XXXIV – 2000 (gleichzeitig die einzige) . Und ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: Auch in diesem Jahr sieht es nicht nach einem Titelgewinn aus.

Abgänge:

Der unterhaltsame [itg-glossary glossary-id=“3623″]DE [/itg-glossary] William Hayes verabschiedete sich zu den Miami Dolphins.

Die Meerjungfrauen- (soll es geben) und Dinosaurer-Theorien (gab es keinesfalls) von Hayes waren wirklich amüsant (der Museumsbesuch mit Jimmy Kimmel ist legendär). Die werden genauso fehlen, wie seine Präsenz auf dem Feld.

Aber vor allem auf den Passfängerpositionen Wide Receiver und Tight End wurde kaum ein Stein auf dem anderen gelassen: der nominell beste Receiver Kenny Britt wird für die Browns auflaufen, Tight End Lance Kendricks ging zu den Packers und Brian Quick fängt künftig Pässe von Captain Kirk in Washington.

Zugänge:

Ein neuer Coaching Staff bringt auch Veränderungen mit und spätestens mit dem Trade für Wide Receiver Sammy Watkins sowie den Free Agent Verpflichtungen WR Robert Woods (Bills), LT Andrew Whitworth (aus Cincinnati) und  Center John Sullivan (Washington) liegt der Druck jetzt komplett bei Quarterback Jared Goff. Talent um ihn herum ist auf jeden Fall genug vorhanden.

In der Defense kam der erfahrene Ex-Eagles LB Connor Barwin, der mit knapp 31 auch noch im besten Alter ist.

Draft:

Ein Teil ließ sich ganz gut in der grandiosen All or nothing Serie von NFL Films (bei Amazon Prime) verfolgen: die Rams wollten von Beginn an Tight End Gerald Everett (2nd Round / Pick 44 / South Alabama); trotz eines Trades nach hinten klappte dies und man konnte sich so noch einen Extrapick sichern. Eine Runde später wurde Wide Receiver Cooper Kupp (3rd Round / Pick 69 / Eastern Washington) geholt. Von beiden wird berichtet, dass sie im Camp stark aufspielten… aber es ist halt Camp.

Der Star:

Die Rams hoffen, dass das irgendwann einmal #1 Overall Pick Quarterback Jared Goff wird. Das erste Jahr sah aber überhaupt nicht danach aus. Auch Running Back Todd Gurley, der in der 2015er Saison noch groß aufspielte, enttäuschte wie ein Großteil des Teams (ihm schien es aber zumindest etwas auszumachen).

Der Star spielt hier in der Defense: [itg-glossary glossary-id=“3623″]DE[/itg-glossary] Aaron Donald terrorisiert die gegnerischen Defenses und zieht regelmäßig Double Teams (also zwei Gegenspieler) auf sich. Trotzdem kommt er immer wieder zu den Quarterbacks durch und schafft andererseits wertvolle Laufwege für seine dann ungeblockten Mitspieler.

Er will einen neuen Vertrag und kam daher nicht zum Trainingscamp (das einzige Druckmittel der Spieler). Mit neuen Coaches sicher nicht gerade ideal für die Rams, aber aus seiner Sicht absolut nachzuvollziehen. Und irgendwann wird er notgedrungen auftauchen.

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Der Coach:

Sean McVays Aufstieg vom OC in Washington zum jüngsten [itg-glossary glossary-id=“3611″]Head Coach[/itg-glossary] der NFL-Geschichte (er ist gerade mal 31) ging schnell und wird ebenfalls in der bereits genannten All or nothing Serie hervorragend dargestellt.

Sein Vorgänger Jeff Fisher, der sich an seinen Worten vor der Saison (ich werde nicht 8-8, 7-9 or 9-7 erreichen – dafür ist das Team zu talentiert) messen lassen und dann folgerichtig gehen musste, spannt in Montana aus (mit sehr gut dotiertem Gehalt).

McVay brachte auf jeden Fall sehr viel positive Energie mit. Es wird sich zeigen, ob das die richtige Medizin für ein auf den ersten Blick sehr talentiertes Team ist.

 

Mein Tip im Vorjahr: 7-9

Tatsächlich: 4-12

Die Rams standen nach 4 Wochen Hauptrunde bei 3-1. Unfassbar in der Rückschau, wie man dann noch einen 4-12 Record „herausholt“. Jared Goff spielte wie ein Rookie, der Angst hat, und auch ansonsten lief nahezu nichts zusammen. Hielt die Defense am Anfang die Rams noch hervorragend im Spiel und sorgte für einige knappe Siege, so landete sie am Ende zumindest noch im Mittelfeld.

Die Offense spielte dagegen katastrophal und belegte in nahezu jeder Statistik einen der letzten Plätze. Somit kein Wunder, dass man den halben Kader jetzt auswechselte.

Die unfehlbare Prognose für 2017: 6-10

Einige wichtige Teile scheinen ja da zu sein und mit (dem allerding verletzungsanfälligen) Sammy Watkins hat man jetzt einen absoluten Nummer 1 Receiver. Solange Goff jedoch nicht erheblich besser spielt als im Vorjahr, bringt dies allerdings nur wenig. Von ihm wird nahezu alles abhängen und wie man an meiner Prognose erkennen kann, sehe ich das mehr als skeptisch.

Die Defense wird jetzt von dem überragenden Wade Philipps trainiert, was ich noch besser finden würde, wenn man nicht wieder das System komplett umstellen würde.

Zumindest der Umzug ist erst mal Geschichte und die Ausrede fällt weg. Vielleicht platzt der Knoten ja unter McVay – allein mir fehlt der Glaube. Noch.

Die Vorschau aus Fansicht

Bei den Rams hat sich in der Offseason so viel geändert, wie schon lange nicht mehr. Zuerst wurde mit Sean McVay ein neuer Head Coach geholt, der den “alten Hasen“ Jeff Fisher nach 5 Jahren bei den Rams ablöst. McVay holte mit Wade Phillips den vielleicht besten Defensive Coordinator zu sich. Phillips, der schon sein ganzes Leben im Football-Business verbringt, ist dafür bekannt, schwache Verteidigungen direkt zu einer Top-10 Defense umzukrempeln. Phillips spielt, im Gegensatz zum alten Defensive Coordinator Gregg Williams, eine 3-4 Defense (und keine 4-3, wie sie aktuell sehr häufig vorkommt).

In der Offense konnte McVay mit Matt LaFleur den Quarterbacks Coach der Falcons holen, der maßgeblich zum Erfolg der Falcons beigetragen hat. LaFleur wird jedoch nicht die Spielzüge “callen“. Dies wird Head Coach McVay selbst übernehmen.

Bei den Spielern hat sich nicht weniger getan. Im Draft wurde die Offense in den Fokus genommen (ohne first-round pick), sodass drei der vier Top-Picks Receiver waren. Auf der Tight End Position wude Gerald Everett, auf der Wide Receiver Position wurden Cooper Kupp und Josh Reynolds gedrafted. Everett und Kupp haben große Chancen direkt in Woche 1 auf dem Platz zu stehen. Vor allem Kupp hat in den ersten Pre-Season Games für Aufsehen gesorgt.

Die Rams verlassen haben Tight End Lance Kendricks, die Wide Receiver Kenny Britt, Bradley Marquez und Brian Quick, Running Back Benny Cunningham, Quarterback Case Keenum, Center Tim Barnes, Left Tackle Greg Robinson, Left End William Hayes, Right End Eugene Sims und Strong Safety T.J. McDonald.

Neu bei den Rams dagegen sind Wide Receiver Robert Woods, Left Tackle Andrew Withworth, Center John Sullivan, Defensive Tackle Tyrunn Walker, Cornerback Kayvon Webster, Cornerback Nickell Robey-Coleman, Defensive End/Outside Linebacker Connor Barwin und Running Back Lance Dunbar.

Erst letzte Woche erfuhren wir, das die Rams einen 2nd-Round Pick plus E.J. Gaines für Wide Receiver Sammy Watkins und einen 6th-Round Pick nach Buffalo getradet haben. Damit haben die Rams endlich – sollte Watkins gesund bleiben – einen echte Nr. 1 Receiver.

Ich denke und hoffe, dass die Rams dieses Jahr so gut wie lange nicht mehr aufgestellt sind. Die Abgänge wurden gut kompensiert, sodass unsere O-Line, die letztes Jahr extrem schwach war, dieses Jahr viel besser halten sollte. Der erfahrene und starke Withworth wird die Blind Side von Goff besser “schützen“ und mit dem neuen O-Line Coach Kromer, der von den Bills geholt wurde, bin ich überzeugt, dass unter anderem mit dem neuen Center Sullivan alles besser laufen wird.

Die Receiver Position wurde erheblich verbessert mit Kupp, Roberts und Watkins. Austin, der sich momentan noch von einer Operation erholt, sollte für den Saisonstart fit sein und kann dann auch noch mit seinem Tempo das Feld eröffnen. Da die Rams nun gefährliche Receiver haben, eröffnet dies größere Lücken für Gurley, der letztes Jahr “8 men in the box“ sah. Gurley enttäuschte nach dem starken ersten Jahr, was neben der schwachen O-Line auch an der Offense lag, die durch ihr schwaches Passspiel der Defense oft einen Verteidiger mehr für das Laufspiel ließen. Das sollte sich dieses Jahr ändern.

Die neue 3-4 Defense hat durch den Ausfall von Defensive End Easley einen Rückschlag erlitten, jedoch hat man einen Großteil der Starter vom letzten Jahr behalten und sich auf einigen Positionen sogar verstärkt (Cornerback mit Webster und Coleman, LB mit Barwin).

Einzig der Holdout von Donald bereitet mir Sorgen. Im worst-case wird er die gesamte Saison nicht spielen, was zwar unwahrscheinlich, aber durchaus möglich ist (er hat den selben Agent wie Joey Bosa von den Chargers, der die ersten vier Spiele wegen eines Holdouts verpasste).

Sollte er bald zurück kommen, wäre die D-Line wieder ein starker Punkt in der Defense. Zudem kam mit Wade Phillips ein Mann, auf den man sich verlassen kann, wenn es zum Verbessern der Defense kommt. Übrigens: Phillips hat vor kurzem eine Biographie herausgegeben, die “Son of bum“ heißt. Habe es vor kurzem gelesen, sehr empfehlenswert für jeden der seinen Football-Horizont ein wenig erweitern möchte!

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Vieles hängt jedoch davon ab, wie QB Goff sich macht. Er wird eine Defense haben, die es verdient, in die Playoffs zu kommen und in der Offense hat er alle Waffen, um es weit zu bringen. Insgesamt bin ich sehr positiv eingestellt und denke, dass die Saison mit 9-7 beendet wird. Ob man mit solch einem Rekord die Playoffs erreichen wird, ist aber fraglich.


 

 

Die Vorschau 2016:

Die letzte Lombardi Trophy:

XXXIV – 2000 (gleichzeitig die einzige)

Mein Tip im Vorjahr:

7-9 und Platz 3 in der NFC West. Mehr ist kaum vorstellbar.

Tatsächlich:

7-9. Spot on wie der Amerikaner sagt: Platz 3 bei der getippten Bilanz. Auf Coach Fisher ist halt Verlass.

Das Highlight der letzten Saison

Sportlich wohl, dass man beide Spiele gegen die Seahawks und das bei den Arizona Cardinals jeweils überraschend für sich entscheiden konnte.

Wichtiger für die Zukunft war jedoch die Abstimmung der NFL Owner im Januar: hier wurde der Umzug der Rams zur aktuellen Saison abgenickt. Die Fans dankten es mit um die 180.000 Zuschauer zu den beiden Preseason (!!!) Heimspielen.

Mein Tip für 2016:

7-9. Coach Fisher erklärte bei Hard Knocks, dass sein Team die Saison nicht „7-9, 8-8 oder 9-7“ beenden wird. Wenn uns die Geschichte aber eins zeigt, dann das Coach Fisher fast nichts anderes kann. Dazu mit Jared Goff einen Rookie Quarterback, der noch viel lernen muss – eher wird es wohl 6-10 als 10-6. Und damit wohl wieder Platz 3 in der Division.

Die Vorschau aus Rams-Fansicht:

(von Daniel prause – Twitter LA RAMS chapter GER @42661977 )

Offensive Line Guru LeCharles Bentley hat sich im Sommer Greg Robinson vorgenommen und somit die erste Reihe O-Line wenigstens in der Preseason in die richtige Richtung gedreht.

Und das ist wichtig für Jeff Fisher-Football, der im Angriff hauptsächlich auf „ground n pound“ setzt.

Die 32. „beste“ Offensive der NFL wird wohl auch in dieser Spielzeit ausschließlich auf seinen Hauptdarsteller Todd Gurley setzen müssen, in der Nebenrolle versucht Tavon Austin wieder zweistellige Touchdown-Zahlen für zweistellige Million Dollar Summen zu produzieren. Und Schnitt.

Auch typisch für Jeff Fisher ist es, dass Jared Goff seine ersten Auftritte in der NFL eher vor dem TV als im TV bestreiten wird. Einfach mal bei Aaron Donald oder Greg Robinson nachfragen. Enttäuschend ist es trotzdem, dass Goff nicht an Keenum vorbeikommt.
Und sehr enttäuschend, dass es z.Zt. nicht mal für Sean Mannion reicht.

Seine 7/8 Siege pro Saison holt Jeff Fisher durch die Defense. Die Rams werden wahrscheinlich vom klassischen FS/SS zurück zum Interchangeable-System mit Maurice Alexander und TJ McDonald gehen.

EJ Gaines muss fit bleiben, um Janoris Jenkins tatsächlich zu ersetzen.

Mit Dominique Easley hat die vermeintlich beste D-Line der Liga dafür noch mehr PassRush inside erhalten. Und Alec Ogletree wird den lange überfälligen Wechsel auf der Mike-Position darstellen.

Schlussendlich wird Gregg Williams wieder kreativ mit Subpackages arbeiten müssen/wollen und Wege finden, Tweener wie Mark Barron oder Ethan Westbrooks ins Spiel zu setzen, um die 7/8 Siege zu holen.

Folge dem Twitter-Account des LA Rams Chapters hier:

 

 

 

 

 

Die Vorschau 2015 liegt auch noch rum:

Die Vorschau 2015:

Spitzname:

Hier ist der Name kurz genug, dass es keine gesonderten Spitznamen und Kurzformen braucht.

Größte Erfolge der letzten Jahre:

Die Rams gewannen als „Greatest Show On Turf“ 1999 den Super Bowl mit Spielern wie QB Kurt Warner und RB Marshall Faulk.

Allerdings blieb es bei einem Super Bowl Gewinn – der Super Bowl 2001 wurde gegen die krassen Aussenseiter mit dem bis dahin kaum bekannten QB Tom Brady sensationell verloren.

Zumindest für die Playoffs 2003 und 2004 konnte man sich noch qualifizieren, aber das ist alles schon sehr lange her. Danach herrschte hauptsächlich Tristesse am Tor zum Westen.

Letzte Saison:

6 Siege – 10 Niederlagen

Stars der Rams:

Bis vor kurzem wäre hier wohl QB Sam Bradford aufgetaucht, aber der wurde im März 2015 im Tausch für QB Nick Foles nach Philadelphia getradet.

Obwohl man die letzten Jahre regelmäßig aufgrund schlechter Leistungen im Vorjahr früh im Draft ziehen durfte, blieb eine dauerhafte Steigerung aus.

Die letzte positive Bilanz stammt aus dem Jahr 2003 (!!!). Und vor ein paar Jahren war die NFC West die Lachnummer der Liga – da hätte man schon mal irgendwie richtig Playoffs schielen dürfen.

DT Aaron Donald hatte eine ganz gute Spielzeit, aber für Star-Status reichts noch nicht. Und solange die Rams nicht dauerhaft Siege einfahren, hat das auch keiner verdient.

Coach:

Jeff Fisher kam nach Jahren in Tennessee mit vielen Vorschusslorbeeren nach St. Louis. Bei genauerem Hinsehen ist sein Ruf aber erheblich besser als seine Bilanzen:

In 20 Jahren als Head Coach der Houston Oilers / Tennessee Titans / St Louis Rams kam er ganze fünf Mal in die Playoffs, wovon er ein Mal auch in den Super Bowl einzog (mit Tennessee 1999 knapp gegen die St. Louis Rams verloren).

Mit St. Louis gings nicht wirklich aufwärts bislang, wobei er auch mal für Lacher gesorgt hat (vor allem, als er im Spiel gegen die Franchise in Washington die Tradebeute als Captains auflaufen ließ – ganze Geschichte siehe hier.

Ziel:

Den letzten Platz in der Division abgeben und vielleicht mal Richtung Playoffs schielen.

Kontroversen:

Der Besitzer der Rams, Stan Kroenke liegäugelt ganz offen mit einer Rückkehr der Franchise nach Los Angeles, wo das Team schon 1946 bis 1994 gespielt hatte.

Öffentlich hält er sich bedeckt, aber nach Jahren des Streits mit der Stadt St. Louis über einen Neu- oder zumindest Umbau des Stadions scheinen die Zeichen auf Abschied zu stehen.

Er hat bereits Land in einem Vorort von L.A. gekauft, das für ein Stadion inklusive Infrastruktur reichen würde. Die Entscheidung fällt wohl in dieser Saison, wohin die Reise geht bzw. ob sie startet.

Objektiv scheinen die Rams noch vor den ebenfalls wechselwilligen Chargers und Raiders das Konzept zu haben, das bereits am Weitesten fortgeschritten ist.

Gut zu wissen:

Sollte es sportlich erneut nicht reichen, so wird vermutlich die Unklarheit über die Zukunft der Franchise als Ausrede herhalten müssen.

Anfang August wurde ein Urteil gefällt, das es der Stadt St. Louis erlauben würde, Steuergelder auch ohne vorherige Bürgerbefragung für ein neues Stadion verwenden zu dürfen. Aber es sieht nicht so aus, als ob das überhaupt noch nötig wird.

Tip für 2015:

7-9 und Platz 3 in der NFC West. Mehr ist kaum vorstellbar.